Common Ground: Tuli Mekondjo & Susana de Sousa Dias

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25.05.2023 / 16:00 – 22:30
Mit Listening at Pungwe, Susana de Sousa Dias, Tuli Mekondjo

16:00 Uhr
Listening Session
mit Robert Machiri (Listening At Pungwe, Fellow 2021)

19:00 Uhr
Screening und Gespräch
mit Tuli Mekondjo und Memory Biwa

Tuli Mekondjo zeigt die Dokumentation ihrer kürzlich ohne Publikum realisierten Performance auf dem Militärfriedhof in Neukölln, auf dem sich der sogenannte Afrika-Stein befindet. Dieses Monument von 1907, das 1973 auf dem Friedhof platziert wurde und beschämender Weise nicht den Opfern des Genozids in Namibia durch die deutsche Kolonialmacht zwischen 1904 und 1907 gedenkt, sondern den dort umgekommenen Soldaten, ist Gegenstand und Schauplatz für Mekondjos Performance.
Begleitet durch die Stimmen ihrer Vorfahren, die sich heute als Aufnahmen im Lautarchiv des Humboldt-Forums befinden, sucht Tuli Mekondjo in einem performativen Akt des Gedenkens einen Moment des Widerstands und der Heilung. Die sehr bewegenden Bilder, Szenen und Klänge stecken voller Trauer und Kraft, die auf eine klare Benennung der geschehenen Gewalt und Verbrechen pocht und gleichzeitig einen Neuanfang in der Geschichte einfordert.

Im Anschluss an das Screening wird Tuli Mekondjo mit der ebenfalls aus Namibia stammenden Klangforscherin Memory Biwa (Listening at Pungwe, Fellow 2021) im Gespräch sein.

21:00 Uhr
Fordlandia Malaise
Screening und Gespräch mit Susana de Sousa Dias
Moderation: Pedro Tinen

Fordlandia Malaise ist ein Film über die Erinnerung und die Gegenwart der „Company Town“ Fordlandia, die 1928 von Henry Ford zur Kautschukproduktion im Amazonas-Wald gegründet wurde. Heute zeugen die Überreste des Baus vom Ausmaß des Scheiterns dieses neokolonialistischen Bestrebens. Fordlandia ist ein Ort zwischen den Zeiten, zwischen dem 20. und dem 21. Jahrhundert, zwischen Utopie und Dystopie, zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit: Die architektonischen Bauten aus Stahl, Glas und Mauerwerk sind immer noch in Betrieb, während die Spuren indigenen Lebens kaum mehr lesbar sind. Der Film Fordlandia Malaise vermischt Archivbilder, Zeugenaussagen, Drohnenaufnahmen, Geschichten und Erzählungen, Mythen und Lieder. Er gibt den BewohnerInnen der Gegenwart eine Stimme, die ihre eigene Geschichte schreiben und nicht länger als Geister einer „Geisterstadt“ gesehen werden wollen

Im Anschluss wird Susana de Sousa Dias über das Projekt und seine Entstehung sprechen sowie Ausschnitte aus einer derzeit entstehenden Fortsetzung mit dem Titel Fordlandia Panacea zeigen.

Fordlandia Malaise
2019, 40 Min., Portugal

Eintritt frei
daadgalerie

Vergangen

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