Marokko, Künste und Medien, 2024, in Berlin

Leila
Bencharnia

Die in Marokko geborene und in Mailand lebende Leila Bencharnia ist eine Klangkünstlerin, Akusmatik-Interpretin und Musikerin. Als Tochter eines traditionellen marokkanischen Musikers begann ihr Dialog mit Musik und Klang in einem Dorf in der Nähe des Atlasgebirges, wo sie ihre Kindheit verbrachte. Ihre Klangarbeiten bestehen aus analogem Material wie Tonbändern, Vinyls und Synthesizern. Sie nutzen Formen des radikalen Zuhörens als eine Modalität der Wissensvermittlung. Bencharnias Praxis zielt darauf ab, eine aktive Rolle bei der Dekolonisierung des Zuhörens als Mittel zur Auseinandersetzung mit sozialer und politischer Komplexität zu übernehmen.

In Zusammenarbeit mit Mophradat und dem MaerzMusik Festival wird Leila Bencharnia mit einem Künste und Medien-Stipendium des DAAD von Januar bis März nach Berlin eingeladen. Während dieser Zeit entwickeln sie ein Klangstück mit dem Berliner Ensemble Adapter. Das Stück ist inspiriert von den rhythmischen Mustern der Tamazight-Webpraktiken. Indem sie afrikanische Fraktale und Farbcodes erforschen, die den handgewebten Textilien innewohnen, driften sie in experimentelle Klangräume ab und verlagern den Schwerpunkt auf aufmerksames Zuhören und geduldige Erwartung. Das Stück wird im März 2024 bei MaerzMusik uraufgeführt.

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