Ukraine, Ukraine-Begegnungen, 2023, in Berlin

Andrij
Bojarov

Foto: Mariusz Guzek

Andrij Bojarov ist Bildender Künstler, unabhängiger Kurator und Forscher. Ausgebildet als Architekt ist er seit Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre als Künstler tätig, der sich zunächst mit großformatiger Malerei beschäftigte. Zu dieser Zeit wurde er zum Pionier der ukrainischen Videokunst und wandte sich der konzeptuellen Fotografie zu. Er nahm an Gruppen- und Einzelausstellungen in Tallinn, Lviv, Warschau, Lodz, Poznań, Kyiv, Berlin, Amsterdam u.a. teil. Der Künstler nutzt die Strategie der Aneignung und versucht, dem Betrachter neue Interpretations- und Wahrnehmungsbereiche zu eröffnen. Er rahmt und vervielfältigt Bilder aus der ihn umgebenden Medienrealität, sowohl analog als auch digital, und schafft so überraschende Gegenüberstellungen und entlockt den Bildern unerwartete Bedeutungen. Er lebt und arbeitet zwischen der Ukraine, Polen und Estland.

Seit den 2000er Jahren konzentriert er sich auf die Erforschung der weitgehend vernachlässigten lokalen Geschichte der Avantgarde-Kunst im mitteleuropäischen Kontext, wobei er seine künstlerische und kuratorische Arbeit mit Forschungspraktiken erweitert und vermischt. Er ist Autor zahlreicher Artikel in begleitenden Publikationen und Katalogen zu Ausstellungen und Forschungsprojekten in Polen und der Ukraine, an denen er beteiligt war. Darunter: Lviv. Stadt, Architektur, Modernismus. (Museum of Architecture, Wrocław, 2016), Avantgarde und der Staat (Muzeum Sztuki in Lodz, 2018), Grupa Krakowska / Krakauer Gruppe 1932-1937 (National Muzeum, Wrocław, 2018 / National Museum Krakau, 2019), Футуромарення / Futuromarennia (exb. Projekt zum ukrainischen Futurismus, Art-Arsenal, Kyiv, 2021 / KUMU, Tallinn, 2023) u.a.

Andrij Bojarov ist Übersetzer und Herausgeber der aktualisierten ukrainischen Ausgabe von Piotr Łukaszewiczs Union of artists „artes“ /1929-1935/ and other stories of Lviv modernism (2021), die neue polnische Ausgabe des Buches mit seinem Nachwort wird im September 2023 bei Ossolineum erscheinen.

Andrij Bojarov wird sich im Oktober/November 2023 mit einem Stipendium des DAAD-Sonderprogramms „Begegnungen mit ukrainischen KünstlerInnen“ in Berlin aufhalten und an der Veranstaltung Peilung #6 teilnehmen.

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