Soul Sisters. Schwesternschaften

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  • Screening

24.10.2023 / 19:00 – 21:00
Mit Maria Lassnig, Su Friedrich

Screening mit Filmen von Maria Lassnig und Su Friedrich

Einführung (auf Englisch): Sylvia Sadzinski, Kuratorin und Forscherin für feministische und queere Epistemologien; künstlerische Co-Leiterin des feministischen Berliner Kunstraums alpha nova & galerie futura

Iris (1971, 10 Min.)
von Maria Lassnig
Frauenkörper werden als vieldeutige erotische Landschaften dargestellt, je nach Kamerawinkel und Einstellungsgröße mal klassisch-barock, mal in der Reflektion eines Vexierspiegels als kubistische Vision. Schließlich verselbstständigt sich das weibliche Fleisch zu elektronisch schmatzenden Geräuschen und vereint sich – alle Gendergrenzen ignorierend – in Cronenberg´schen Wucherungen mit sich selbst.

Baroque Statues (1970-74, 15 Min.)
von Maria Lassnig
In einer assoziativen Montage werden Heiligenfiguren in starren und andächtigen Posen mit denen von realen Schauspielerinnen zusammengeschnitten, bis sie nicht mehr zu unterscheiden sind. Nach und nach lösen sich die realen Körper durch einen zunehmend improvisierten Tanz von den Zwängen ihrer hölzernen Vorbilder. Ein gelungener Akt der Befreiung von der (katholischen) Konvention, den der Film in einer Ekstase aus Mehrfachbelichtungen und psychedelischen Farben auslebt.

Damned If You Don‘t (1987, 41 Min.)
von Su Friedrich
Damned If You Don’t ist Su Friedrichs subversive und lustvolle Antwort auf ihre katholische Erziehung. Der Film verbindet konventionelle Erzähltechniken mit impressionistischer Kameraarbeit, Symbolen und Voice-Overs zu einer intimen Studie über sexuelle Entfaltung und Unterdrückung.
„Der Film ist so hypnotisierend wie ein Traum.“ – Andrew Rasanen, Bay Windows
“Der Film treibt die feministische Dekonstruktion voran, indem er sie in den Kontext von mindestens zwei Formen des (umgeleiteten) Filmgenusses stellt: die Faszination an der melodramatischen Erzählung und den sinnlichen Genuss von filmischer Textur, Rhythmus und Struktur.“ – Scott MacDonald, Film Quarterly

Soul Sisters Alice (1974/79, 5 Min.)
von Maria Lassnig
Alice ist ein sinnliches Porträt von Lassnigs gleichnamiger Freundin, einer isländischen Künstlerin. Alice sitzt in Lassnigs Atelier, zurückgelehnt auf einer luxuriös wirkenden Drapierung aus schwarzem Samt, während sie ihren nackten Körper mit Rotwein aus einem Zerstäuber für Orchideen besprüht. Der Wein, der von Alices Haut tropft, wird durch Doppelbelichtung mit Lichtimpulsen und Feuerwerken kombiniert. In Lassnigs Worten: „An absurd game, just as life is!“

Das Screening findet im Rahmen des Kooperationsprojekts If the Berlin Wind Blows My Flag. Kunst und Internationalisierung vor dem Mauerfall statt.

Eintritt frei

daadgalerie, Oranienstr. 161, 10969 Berlin

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