Maria Stepanova: Winterpoem 20/21

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19.04.2023 / 19:00 – 21:00

Mit Maria Stepanova, Irina Bondas, Katharina Raabe und Olga Radetzkaja

Der Ausbruch der Covid-Pandemie setzte im März 2020 einem Aufenthalt Maria Stepanovas im britischen Cambridge ein Ende. Zurück in Russland, verbrachte sie die folgenden Monate in einem Zustand der Erstarrung – die Welt hatte sich vor ihr zurückgezogen, die Zeit war »ertaubt«. Als sie aus diesem Zustand auftauchte, begann sie Ovid zu lesen. Motive fanden zueinander, die lange in ihr gewartet hatten. Wie schon in Der Körper kehrt wieder verwandelt sie historische und aktuelle Kataklysmen in ein ungemein feingliedriges, bewegliches Gebilde aus Rhythmen und Stimmen.

Das Poem, das in einer rauschhaften poetischen Inspiration entstand, spricht vom Winter und vom Krieg, von Verbannung und Exil, von sozialer Isolation und existentieller Verlassenheit. Stepanova findet grandiose Bilder für das Verstummen: wenn etwa Worte, die wir einander zurufen, in der Luft gefrieren und unser Gegenüber nicht mehr erreichen. Das Werk verwebt Liebesbriefe und Reiseberichte, chinesische Verse und dänische Märchen in eine vielstimmige Beschwörung der gefrorenen und langsam auftauenden Zeit.

Im Gespräch mit der Lektorin Katharina Raabe und der Übersetzerin Olga Radetzkaja stellt Maria Stepanova ihren neuen Band vor. Das Gespräch wird übersetzt von Irina Bondas.

In Kooperation mit dem Suhrkamp Verlag und dem Wissenschaftskolleg zu Berlin

Auf Russisch mit deutscher Übersetzung

Freier Eintritt

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Foto: ©  Ekko von Schwichow/Suhrkamp Verlag

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