Eröffnung
María José Arjona. SEDIMENTS: Sono-Choreo-Geo-Graphic Attunements / SEDIMENTOS: Sintonizaciones Sono-Coreo-Geo-Gráficas
- Ausstellung
- Künstlergespräch
Mit Arbeiten von Maria José Arjona
Laufzeit: 05.07. – 02.08.2025
Eröffnung: 04.07.2025, 18:00 Uhr
Die Ausstellung präsentiert ein interdisziplinäres, fortlaufendes Projekt, das Videoarbeiten, Klangkompositionen, Zeichnungen, Fotografien und ein Manuskript zusammenführt, um Politiken des Erinnerns, der Bewegung und des Zusammenlebens zu erforschen. Ausgehend von Performance, ökologischem Denken und Archivtheorien versteht das stetig anwachsende Projekt das Archiv nicht als statische Bewahrungsstätte, sondern als elastisches, lebendiges Feld, das durch choreografische Aufmerksamkeit aktiviert wird. Die Arbeit dokumentiert nicht – sie hört zu; sie fixiert nicht – sie orientiert.
Die gezeigten Werke versammeln María José Arjonas mehrjährige Recherchen zu Wasser, Lebensräumen und Klangökologien, entwickelt in unterschiedlichen geografischen und politischen Kontexten – darunter Flüsse wie Magdalena, Guaviare, Palomino, Amazonas und Cauca in Kolumbien, der Hudson und Miami River in den USA sowie die Spree in Berlin. Diese Untersuchungen münden in ein Werk, das sowohl materiell als auch konzeptuell fließend ist und das Interesse der Künstlerin an den Verflechtungen zwischen Körpern, Umwelten und Klangbesierten Ökosystemen widerspiegelt.
Ein zentrales Element der Ausstellung ist ein Manuskript, das erstmals in seiner abgeschlossenen Form präsentiert wird. Es hebt die bislang kaum beachtete Rolle von Text und Schreiben in Arjonas künstlerischer Praxis hervor. Wie die anderen Werke in der Ausstellung ist auch dieses Manuskript Teil eines größeren, offenen Prozesses. Im weiteren Verlauf des Jahres wird das Werk im Rahmen der Bienal de Arte Paiz in Guatemala performativ aktiviert und weiterentwickelt – als lebendiges Archiv.
María José Arjona (*1973, Bogotá, Kolumbien) ist Performancekünstlerin. Ihre interdisziplinäre Praxis versteht Zeit als schöpferische Kraft in der Gestaltung sozial-affektiver Strukturen. Arjona begreift das Archiv nicht als Speicher des Vergangenen, sondern als lebendige Schnittstelle für kollektive und horizontale Zukunftsentwürfe. Mit einem Hintergrund in zeitgenössischem Tanz und Langzeit-Performance integriert sie Klang, Zeichnung, Bewegung und experimentelles Schreiben in choreografische Umgebungen, die Wahrnehmung und Erinnerung durch verkörperte Aufmerksamkeit aktivieren. Derzeit ist sie Stipendiatin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD (2024–2025).
Kuratiert von Melanie Roumiguière
Ausstellungseröffnung
04.07.2025, 18:00 Uhr
Galerie Barbara Thumm, Markgrafenstraße 68, 10969 Berlin
Künstlerinnengespräch mit Maria José Arjona und Melanie Roumiguière
10.07.2025, 19:30 Uhr
daadgalerie, Oranienstraße 161, 10969 Berlin
In der daadgalerie wird sich María José Arjona im Austausch mit Melanie Roumiguière auf einen weniger bekannten Aspekt von Arjonas Praxis konzentrieren: ihre Arbeit mit Text. Ausgangspunkt ist ihr jüngstes und unveröffentlichtes Werk Recordings. Die Publikation wird im Raum ausgestellt, so dass sich das Publikum sowohl mit dem Werk als auch mit dem Text auseinandersetzen kann.
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Bildnachweis: María José Arjona, "All Possible Forests" (2022)