Die Arbeitsgruppe Antidiskriminierung
„Es gibt keine Orte und keine Zeiten, die uns zwingen (dürfen), die tiefste Anerkennung der radikalen Verschiedenheit von Menschen (Diversity) und die Bejahung einer demokratisch-pluralen Gesellschaft aufzugeben. Und es gibt keine Orte und keine Zeiten, die uns zwingen (dürfen), das eigenständig-kritische Denken aufzugeben. Die Unverletzlichkeit und Würde eines jeden Menschen sind der Referenzrahmen.“
(Czollek/Perko et.al. 2019: S. 9)
Wer sind wir und warum gibt es uns?
Berlin ist divers. Doch die gesellschaftliche Vielfalt spiegelt sich noch nicht angemessen im Berliner Kulturbetrieb wider. Gerade in Zeiten von schwindenden Ressourcen und bedrohten demokratischen Räumen sollten Diversität und Chancengleichheit in einer öffentlich geförderten Kultureinrichtung gesichert sein. So auch im Berliner Künstler*programm (BKP), das ein Teil des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ist.
Unser Ziel ist es, gleichberechtigte Zugangsmöglichkeiten für alle Menschen zu allen Angeboten des BKP zu schaffen und Benachteiligungen abzubauen. Dafür haben wir eine betriebsinterne Arbeitsgruppe “AG Antidiskriminierung” gegründet.
Bei unserer Arbeit orientieren wir uns an den Diskriminierungsdimensionen des Landesantidiskriminierungsgesetzes (LADG):
Kein Mensch darf auf Grund des Geschlechts, der ethnischen Herkunft, einer rassistischen oder antisemitischen Zuschreibung, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, einer chronischen Erkrankung, des Lebensalters, der Sprache, der sexuellen oder geschlechtlichen Identität sowie des sozialen Status diskriminiert werden.
Wir beziehen darüber hinaus Diskriminierungen aufgrund der sozio-ökonomischen Position sowie die Kategorie Ost-(West-)Sozialisierung als Faktoren ein. Weiterhin bildet unser Code of Conduct eine maßgebliche Referenz für unsere Arbeit.
Unser Verständnis von Diskriminierung ist intersektional. Das bedeutet: Wir gehen davon aus, dass verschiedene Ausschlüsse oft zusammenwirken.
Bitte sprechen Sie uns an,
wenn Sie als Besucher*innen oder Stipendiat*innen (Angehörige), aber auch als Auftragnehmer*innen oder Stipendienbewerber*innen des Berliner Künstlerprogramm des DAAD Benachteiligung erfahren (hast).
Sind Sie sich unsicher, ob es sich dabei um Diskriminierung handelt, unterstützen wir Sie im Klärungsprozess.
Außerdem freuen wir uns über Rückmeldungen, wenn Ihnen Situationen oder Hürden bei uns auffallen, die besprochen werden sollten.
Als betriebsinterne Arbeitsgruppe des BKP möchten wir auf spezifische Situation in der Zusammenarbeit mit dem Künstlerprogramm eingehen und verweisen bei Notwendigkeit an die offizielle AGG Beratungsstelle des DAAD.
Wie gehen wir vor? Wie sehen unsere Handlungsgrundsätze aus?
Im Austausch sind wir vertraulich, unabhängig und stehen auf Ihrer Seite: alles Besprochene bleibt im Rahmen unseres Gesprächs, Namen werden nicht weitergegeben. Wir klären nur mit Ihnen ab, ob und welche Maßnahmen ergriffen werden können. Nur wenn Sie es möchten, beziehen wir Dritte mit ein. Dabei berücksichtigen wir diskriminierungssensibel Ihre Lebensrealität, die Folgen gesellschaftlicher Ungleichheit sowie strukturelle Machtverhältnisse.
Was bieten wir an Unterstützungsmöglichkeiten an?
Wie kann ich mir den Kontakt vorstellen?
Wir beginnen immer mit einem vertraulichen Gespräch, mit Ihnen und mindestens 2 Personen aus der Antidiskriminierungsgruppe.
Wir dokumentieren jeden Fall anonymisiert, um allgemeine und präventive Schritte formulieren zu können. Was das genau bedeutet, erklären wir gerne im Gespräch.
Jeder (weitere) Schritt wird erst nach Rücksprache mit Ihnen getan.
Je nach Situation und Bedarf:
- Unterstützung bei der Einordnung der Geschehnisse
– Was ist passiert?
– Was brauche ich zu meinem Schutz?
– Welchen Handlungsspielraum habe ich? - Gemeinsames Ausloten von Handlungsoptionen
- Entwicklung einer Strategie
- Begleitung zu Gesprächen
- Vermittlung bei Diskriminierungskonflikten
- Verweis auf z.B. therapeutische / rechtliche Beratungsstellen
Was wir nicht anbieten können:
- Unser Gespräch kann keine rechtsanwaltliche Beratung und/oder keine psychotherapeutische Begleitung ersetzen.
- Unser Gespräch kann keine Beratung im Sinne des AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) ersetzen. Beschwerden an den Arbeitgeber sollten der AGG Beratungsstelle des DAAD gemeldet werden. Sollte in unserem Gespräch klar werden, dass aus rechtlichen Gründen die AGG-Beratungsstelle eingeschaltet werden sollte, vermitteln wir nach Rücksprache gern dort hin.
Kontakt:
- Biljana Milkov (sie/ihr, Deutsch, Englisch, Bosnisch Kroatisch Serbisch)
email: milkov.berlin@daad.de - Melanie Roumiguière, (sie/ihr, Deutsch, Englisch, Spanisch)
email: roumiguiere.berlin@daad.de - Raisa Galofre Cortés, (sie/ihr, Deutsch, Englisch, Spanisch)
email: galofre.berlin@daad.de - Regine Dzyck (sie/ihr, Deutsch)
email: dzyck.berlin@daad.de - Sebastian Dürer (er/ihm, Deutsch, Englisch)
email: duerer.berlin@daad.de